BS-Theorie: Nachweis "Tiefe Gleitfuge"
Er dient in erster Linie der Ermittlung der erforderlichen Ankerlängen. Der Nachweis erfolgt nach Ranke/Ostermayer (Bautechnik 1968, Heft 10). Beim Nachweis der Tiefen Gleitfuge wird zunächst jeder Anker (einschließlich der Wirkung der restlichen Anker auf diese Gleitfuge) untersucht. Anschließend werden zusammengesetzte Gleitfugen, die sich aus der Verbindung von den beteiligten Ankerendpunkten ergeben, berechnet.
Es werden alle möglichen Kombinationen berechnet. Bei vier Ankern z.B.:
Gleitfuge geht durch Ankerendpunkte:
1,2 und 1,3 und 1,4 und 1,2,3 und 1,2,4 und 1,3,4 und 1,2,3,4 und
2,3 und 2,4 und 2,3,4 und 3,4.
Bedingung ist dabei nur, dass der jeweils nächste Ankerendpunkt rechts über dem vorhergehenden liegt.
Entsprechende Gleitfugen sind nicht maßgebend. Die zu jedem Anker zugehörige ungünstigste Gleitfuge wird mit der zugehörigen Sicherheit auf dem Bildschirm dargestellt. Beim Globalsicherheitskonzept ist im Allgemeinen eine Sicherheit von 1,5 gefordert. Wird diese Sicherheit nicht erreicht oder unwirtschaftlich hoch überschritten, können im Programm die Ankerlängen einzeln in ihrer Länge optimiert werden.
Nach dem Teilsicherheitskonzept ergibt sich die mögliche Ankerkraft in völliger Analogie zum Globalsicherheitskonzept, wird allerdings durch die Teilsicherheit des Erdwiderstands geteilt. Die Standsicherheit der Tiefen Gleitfuge ist gegeben, wenn eine der folgenden Gleichungen gilt:
Ag,k · γg ≤ Amögl,k / γEp
Hierbei wird Amögl,k aus dem Krafteck mit ausschließlich ständigen Lasten ermittelt.
Ag,k · γg + Aq,k · γq ≤ Amögl,k / γEp
Hierbei wird Amögl,k aus dem Krafteck mit ständigen und veränderlichen Lasten ermittelt. Dabei ist:
Ag,k = charakteristische Ankerkraft infolge ständiger Lasten
Aq,k = charakteristische Ankerkraft infolge veränderlicher Lasten
Auch hier ist eine Optimierung hinsichtlich eines Ausnutzungsgrades von 1,0 möglich.