GGU-LATPILE: Menüeintrag "berechnen"
Nachdem Sie alle systembeschreibenden Daten eingegeben haben, kann das System berechnet werden. Bei einem "Stahlpfahl" erhalten Sie die folgende Dialogbox. Sie können die Berechnung auch über die Funktionstaste [F5] starten.
Pfahllänge und Pfahlbreite sind gemäß Ihrer Eingabe unter "Editor 1 / System" bereits eingetragen. Sie können die Werte hier entsprechend Ihren Wünschen ändern. Mit der eingegebenen Pfahlbreite erfolgt die Berechnung des räumlichen Erdwiderstands. Dieser Wert kann von der Breite des Trägers abweichen, wenn der Stahlpfahl in ein vorgebohrtes Loch gestellt wird und anschließend ausbetoniert wird.
Über den Knopf mit dem Namen des ausgewählten Stahlprofils "Profil: …." können Sie an dieser Stelle über die gewohnte Auswahlbox ein anderes Profil als Bemessungsprofil auswählen. Wenn Sie einen "Bohrpfahl" berechnen, geben Sie für die spätere Bemessung des Stahlbetonquerschnitts hier den "Pfahldurchmesser" an.
Bei knickgefährdeten Pfählen kann eine Berechnung nach der "Theorie 2. Ordnung" erfolgen. Für einen Knicknachweis nach DIN EN 1993-5 bzw. DIN EN 1993-1-1 ist eine Vorkrümmung des Systems zu definieren, die mit 1/150 angenommen werden kann. Zusätzlich müssen Sie die Richtung der Vorkrümmung festlegen (zur Passivseite oder zur Aktivseite). Es ist systemabhängig, ob eine Vorkrümmung zur Passivseite oder eine Vorkrümmung zur Aktivseite die ungünstigeren Bemessungswerte liefert. Für den Knicknachweis ist daher eine Untersuchung in beide Richtungen unabdingbare Voraussetzung (siehe "Theoretische Grundlagen: Theorie 2. Ordnung").
Nach EC 7 muss nachgewiesen werden, dass an jeder Stelle des Pfahles die Bettungsspannung (ks · w)d kleiner ist als der charakteristische Erdwiderstand eph,k (nicht mit einer Teilsicherheit abgemindert!). Nach Abschluss der Berechnung ist jedoch nachzuweisen, dass die Summe der Bettungsspannung kleiner ist als der Bemessungs-Erdwiderstand:
Σ (ks · w)d ≤ Eph,k / γEp
Bei deaktiviertem Schalter wird Bh,d und Eph,d nur vom Pfahlkopf bis zum Drehpunkt des Pfahls aufsummiert.
Bei einigen Systemen können am Pfahlfuß Zugkräfte entstehen. Das liegt an der vom Programm automatisch erzeugten vertikalen Unverschieblichkeit des Pfahlfußes. Bei gebetteten Systemen kann diese Randbedingung ausgestellt werden. Voraussetzung ist jedoch, dass bei der Bettungsmoduldefinition eine tangentiale Bettung mit dem Faktor "µ(ks)" <> 0,0 definiert ist. Die resultierende Normalkraft am Pfahlfuß ist dann realistischer. Die Größe von "µ(ks)" hat im Allgemeinen keinen großen Einfluss auf die Berechnungsergebnisse. Den Schalter "Vertikales Auflager am Pfahlfuß" sollten Sie nur deaktivieren, wenn bei aktiviertem Schalter Zugkräfte am Pfahlfuß auftreten!
Nach Verlassen der Dialogbox mit "OK" überprüft das Programm zunächst, ob der Erdwiderstand kleiner ist als die resultierende Bettungspressung aus der elastischen Berechnung, was nicht zulässig ist. In diesem Fall erhalten Sie eine Dialogbox zur Anpassung der Bettungsreaktion (siehe Erläuterungen im Beispiel, “Schritt 10: System berechnen”).
Im Anschluss an die Berechnung können Sie nach Bestätigen in einer Abfragebox direkt die Bemessung anschließen. Sie springen dann in die Dialogbox, die Sie auch über den Menüeintrag "System / bemessen" erhalten.