GGU-RETAIN: Bemessung
Wenn Sie eine Berechnung starten, benötigt das Programm die Steifigkeiten von Verbauwand und eventuell vorhandenen Ankern und Steifen. Diese Werte können Sie vor Beginn der Berechnung einstellen. Das Programm GGU-RETAIN bietet zusätzlich die Möglichkeit nach Abschluss der Berechnung aus einer Profil-Liste, die beim Programmstart geladen wird und auch verändert und erweitert werden kann, das Profil zu ermitteln, mit dem die berechneten Schnittgrößen optimal aufgenommen werden können. Dazu benötigt das Programm zusätzlich die maximal zulässige Spannung, die Sie eingeben können. Wenn das neu bestimmte Profil nicht mit dem Profil übereinstimmt, das der Berechnung zugrunde gelegt wurde, ändert das Programm GGU-RETAIN die berechneten Weggrößen in Abhängigkeit von den Trägheitsmomenten der beiden Profile. Grundsätzlich müsste jedoch eine neue Berechnung erfolgen, da sich die Steifigkeitsverhältnisse geändert haben, denn die Dehnsteifigkeit von Ankern und Steifen und gegebenenfalls die Bettungsmodule werden ja nicht geändert. In den meisten Fällen ist eine neue Berechnung jedoch nicht erforderlich, da die Dehnsteifigkeit der Anker/Steifen im Allgemeinen so groß ist, dass nennenswerte Auflagerverschiebungen nicht auftreten. In entsprechenden Programmsituationen erhalten Sie dennoch immer eine Warnmeldung des Programms.
Die Art der Spannungsermittlung kann auf drei verschiedene Arten erfolgen:
vorh σ = N/A + (N · w + M)/W,
vorh σ = N/A + M/W,
vorh σ = M/W.
mit
N = größte Normalkraft (absolut)
A = Querschnittsfläche
w = größte Verschiebung (absolut)
M = größtes Moment (absolut)
W = Widerstandsmoment.
Eine Bemessung hinsichtlich der Schubbeanspruchung erfolgt ebenfalls.
Bei Ortbetonwänden kann eine Bemessung nach EC 2 erfolgen. Auch hier ist eine Schubbemessung möglich.