GGU-RETAIN: Blocklasten
Es können auf der Aktivseite bis zu 20 Blocklasten in beliebiger Höhe angesetzt werden.
Der Gleitflächenwinkel für den aktiven Erddruck aus Eigenlast des Bodens wird gemäß DIN 4085 für die Berechnung herangezogen.
Bei mehreren Bodenschichten hangelt sich das Programm von Schicht zu Schicht mit dem jeweils gültigen Reibungswinkel. Die Form der resultierenden Erddruckbelastung kann auf vier verschiedene Art und Weisen festgelegt werden.
Bei Erdruhedruck erfolgt die Berechnung der Blocklasten nach DIN 4085 Abschnitt 6.4.3 über eine Erhöhung mit dem Faktor k0/kah.
Alternativ besteht die Möglichkeit, die Beanspruchungen der Wand aus Blocklasten über die Theorie des elastischen Halbraums ermitteln zu lassen. Es können die beiden Lastkonzentrationsfaktoren "3" und "4" berücksichtigt werden (siehe auch nachfolgende Abbildung).
Für vorbelastete, bindige Böden gilt der Konzentrationsfaktor "3" mit:
eop = q/π · (β2 - β1 + cosβ1 · sinβ2 - cosβ2 · sinβ2)Für nicht bindige Böden oder nicht vorbelastete, bindige Böden gilt der Konzentrationsfaktor "4" mit:
eop = q/4 · (sin³β2 - sin³β1)
Blocklasten können hinsichtlich des Erddrucks unabhängig von der globalen Einstellung für die Art des Erddrucks eingestellt werden (siehe Menüeintrag "Editor 1 / Art des Erddrucks").
Bei der Definition von Blocklasten im Menütitel "Editor 2" gibt es die Möglichkeit eine Horizontalbelastung p(h) einzugeben.
Im vorliegenden Fall wurde eine Horizontalbelastung von 10 kN/m² auf einer Breite von 1,50 m definiert. Das entspricht einer Horizontallast H von 15 kN/m. Gemäß Spundwand-Handbuch ergibt sich bei homogenem Baugrund daraus der in der nachfolgenden Abbildung dargestellte aktive Erddruck:
Der Flächeninhalt des aktiven Erddrucks aus der Horizontalbelastung entspricht der Horizontallast von 15 kN/m.
Bei homogenem Baugrund ist der resultierende Erddruck unabhängig von der Wichte und der Kohäsion. Mit dem Reibungswinkel φ und daraus resultierend ϑ wird die Tiefenverteilung des Erddrucks erhalten. Der Flächeninhalt des Erddrucks ist unabhängig vom Reibungswinkel und entspricht immer der angesetzten Horizontalktaft H. Bei geschichtetem Baugrund werden Beginn und Ende des Einflussbereiches des Erddrucks über eine entsprechende Mittelung von φ und ϑ erhalten.
Bei Ansatz von Erdruhedruck oder von erhöhtem aktiven Erddruck kann aus Gründen des Gleichgewichts der Horizontalkräfte der resultierende Erddruck nicht größer werden als die einwirkende Horizontalkraft H. Daher wird in GGU-RETAIN bei Erdruhedruck und bei erhöhtem aktivem Erddruck die gleiche Erddruckverteilung wie beim aktiven Erddruck verwendet.