GGU-RETAIN: Nachweis mobilisierter Erdwiderstand nach Globalsicherheitskonzept
Gemäß EAB EB 9 und Weißenbach (Grundbau-Taschenbuch Teil 3, 1992) sind im Grundsatz zwei Fälle zu unterscheiden:
Fall 1
Die von oben nach unten gerichteten Vertikalkräfte sind relativ klein.Fall 2
Die von oben nach unten gerichteten Vertikalkräfte sind größer als die Vertikalkomponente eines mit negativem Wandreibungswinkel ermittelten Erdwiderstands.
Für den Fall 1 gibt Weißenbach (Grundbau-Taschenbuch Teil 3, 1992) folgende Beziehung an:
ηv = (Pv + Eav + Cv + G) / Epv
Eav = Vertikalkomponente des aktiven Erddrucks
Cv = Vertikalkomponente der Gegenkraft C bei Einspannung im Boden
G = Eigengewicht der Wand
Pv = Ständige äußere Lasten (einschließlich vertikale Ankeranteile)
Epv = Vertikalkomponente des passiven Erddrucks
Cv wird im Programm gemäß EAB immer mit 1/3 · j ermittelt. Als Sicherheitswert gibt die EAB 1,5 an.
Für den Fall 2 gibt Weißenbach (Grundbau-Taschenbuch Teil 3, 1992) folgende Beziehung an:
ηv = Qg / (Pv + Eav + G)
Qg = Vertikale Grenztragfähigkeit der Wände oder der Bohlträger
Qg kann nach DIN 4026 bzw. DIN 4014 ermittelt werden.
Weitere beachtenswerte Hinweise zur Behandlung des Nachweises S V sind in Weißenbach (Grundbau-Taschenbuch Teil 3, 1992) enthalten.
Wenn der Wandfuß gebettet ist, wird Epv aus den positiven Bettungsreaktionen und dem Wandreibungswinkel bestimmt.