GGU-RETAIN: Passiver Erddruck
Der Beiwert für den passiven Erddruck kann nach mehreren Verfahren berechnet werden:
DIN 4085:2017,
DIN 4085:2017 gerade Gleitflächen,
Streck,
Caquot/Kerisel,
DIN 4085:2017 gerade Gleitflächen/Caquot/Kerisel,
Culmann.
Der Erddruck nach Culmann wird über Variation des Gleitflächenwinkels erhalten (siehe Spundwand-Handbuch 1977). Die Berechnung der Kräfte am Erddruckkeil erfolgt mit einem Lamellenverfahren.
Der passive Erddruck vor Bohlträgern wird nach Weißenbach berechnet (EAB EB 14). Wenn die Bohlträger so dicht nebeneinanderstehen, dass sich die Erdwiderstandseinflüsse überschneiden, dann sind die errechneten Werte abzumindern. Dazu ist der Erdwiderstand sowohl mit als auch ohne Überschneidung zu bestimmen. Der Erdwiderstand vor Bohlträgern ohne Überschneidung hat einen parabolischen Verlauf. Die Größe ist unter anderem von der Bohlträgerbreite abhängig. Im Programm GGU-RETAIN werden an allen Unterteilungspunkten jeweils beide Werte (mit und ohne Überschneidung) ermittelt. Der jeweils niedrigere Wert wird bei den nachfolgenden Berechnungen verwendet. Bei der grafischen Darstellung des Erdwiderstands vor einem Bohlträger kann es somit dazu kommen, dass ein Teil einen parabolischen und ein anderer Teil einen linearen Verlauf aufweist.
Nach DIN 4085:2017 darf bis zu einem Reibungswinkel von ≤ 35° und einem Wandreibungswinkel ≤ -2/3 phi mit geraden Gleitflächen gerechnet werden. Dadurch werden günstigere Erddruckbeiwerte erhalten.