GGU-SLUGTEST: Ansätze für Slug-Tests im doppelt porösen Medium
Ausführlich wurde der Slug-Test im doppelt porösen Medium (Matrix und Klüfte) von MATEEN (1983) und MATEEN & RAMEY (1984) behandelt. Neben den Grundvoraussetzungen nach COOPER et al.(1967) berücksichtigten sie sowohl die Brunnenspeicherung als auch eine infinitesimale Skin-Zone. Es wurde auf die pseudostationäre wie die transiente Wechselwirkung zwischen Matrix und Klüften eingegangen.
Dadurch können neben der Transmissivität und dem Skin-Faktor das Verhältnis des Speichervermögens der Klüfte zum Gesamtspeichervermögen - Matrix und Klüfte - und der Flüssigkeitstransfer (Verhältnis der Durchlässigkeiten) zwischen Matrix und Klüften bewertet werden.
Danach kann der Druckverlauf bei einem Slug-Test im doppelt porösen Medium wie folgt beschrieben werden: während der Anfangszeit wird zunächst nur der Einfluss der Klüfte wirksam. Danach beginnt die Matrix in die Klüfte einzuspeisen, und es entsteht eine Übergangsphase. Zum Ende des Tests stammt die gesamte Flüssigkeitsmenge aus dem Gesamtsystem Matrix plus Klüfte.
Eine Weiterentwicklung der Lösungen für doppelte Porositäten stellten GRADER & RAMEY (1988) vor. Die Reichweite eines Tests kann danach unter günstigen Voraussetzungen bis zu 1000 Bohrlochradien betragen.
KARASAKI et al. (1988) zeigen auf, dass die Dauer eines Slug-Tests nicht vom zugeführten oder entnommenen Volumen bzw. von der Höhe des Druckimpulses abhängt, sondern direkt proportional zur Speicherkonstanten und umgekehrt proportional zur Transmissivität ist.