GGU-STABILITY: Eingeben - Knopf "Bodenkennwerte"
Über diesen Knopf geben Sie die Bodenkennwerte des Systems ein. Sie erhalten die folgende Dialogbox:
Für jeden Boden ist die Angabe von Reibungswinkel, Kohäsion, Wichte und Porenwasserdruckbeiwert erforderlich. Die Bodenkennwerte können auch in eine Datei ".ggu_bkw" gespeichert und bei einem anderen Projekt wieder geladen werden.
Über den Knopf "Gängige Böden" können Sie die Bodenkennwerte für viele gängige Böden ganz einfach aus einer Datenbank auswählen oder Zwischenwerte daraus ermitteln lassen. In der Dialogbox, die Sie darüber erhalten, können Sie auch eigene Werte einpflegen (Knöpfe "Tabelle bearbeiten"/"x Böden ändern"). Wenn Sie Änderungen vorgenommen haben, speichern Sie diese in die Datei "Soils.gng_ggu" auf Programmebene, damit Ihre geänderte Datenbank-Datei beim Programmstart mit geladen wird. Sie können Ihre einmal angepasste Datei auch in anderen GGU-Programmen mit der Funktion "Gängige Böden" nutzen, wenn Sie die Datei in die entsprechenden Programmordner kopieren.
In gesättigten Bereichen geben Sie die Wichte des gesättigten Bodens ein. In nicht gesättigten Bereichen wird die Wichte des feuchten Bodens eingegeben. Als Wichte darf unter keinen Umständen die Wichte des Bodens unter Auftrieb eingegeben werden, da das Programm vertikale Wasserdrücke über Porenwasserdrücke berücksichtigt und damit den genauesten Ansatz enthält.
Der Porenwasserdruckbeiwert ist in die Dateneingabe aufgenommen worden, da DIN 4084 diese Möglichkeit zur Berücksichtigung von Konsolidationsvorgängen vorsieht. Diese Methode gilt mittlerweile als überholt, da sie Fehler in den Ergebnissen, vor allen Dingen bei flachen Böschungen, nach sich ziehen kann. Eine erheblich exaktere Berücksichtigung von Konsolidationsvorgängen ist über die so genannte φu = 0 - Analyse möglich. Dabei werden als Scherparameter die Bodenkennwerte im Anfangszustand (UU-Versuch) φu und cu in die Berechnung eingesetzt. Der Porenwasserdruckbeiwert wird dann zu Null gesetzt. Alternativ besteht auch die Möglichkeit mit Konsolidationsschichten (siehe “Theoretische Grundlagen: Konsolidationstheorie”) zu rechnen. In diesem Fall geben Sie die Scherparameter des Endzustandes ein.
Wenn Sie mit Zuggliedern arbeiten, geben Sie in der obigen Dialogbox zusätzlich den Bodenkennwert qs,k (= Mantelreibung) ein. Der Bodenkennwert qs,k wird ansonsten nicht berücksichtigt und erscheint auch nicht in der Legende der Bodenkennwerte.
In der Dialogbox kann als weiterer Bodenkennwert max psi(A) eingegeben werden, der jedoch nur bei einer Berechnung nach DIN 4084:2009/EC 7 verwendet wird. Mit DIN 4084:2009 wird der Begriff selbstspannendes Zugglied eingeführt. Ein Zugglied gilt als selbstspannend, wenn sich der Gleitkörper, in dem sich der Kopf des Zuggliedes befindet, annähernd wie ein starrer Körper auf einer Gleitlinie bewegt und der Winkel max psi(A) zwischen der Zuggliedachse und der Gleitlinie maximal folgende Werte erreicht:
bei locker gelagerten nicht bindigen Böden bzw. weichen bindigen Böden = 75°
bei steifen bindigen Böden = 80°
bei mitteldicht gelagerten nicht bindigen Böden und halbfesten bindigen Böden = 85°
bei dicht gelagerten nicht bindigen Böden = 90°
Wenn Sie das Verfahren nach Kölsch aktiviert haben (siehe Menüeintrag "Info / Verfahren Kölsch einstellen"), ist die Dialogbox zur Eingabe der Bodenkennwerte entsprechend erweitert (siehe "Theoretische Grundlagen: Allgemeines zur Berechnung mit Faserkohäsion").
Wenn Sie mit einer Rüttelstopfverdichtung arbeiten, erscheint nach Anklicken des Knopfes
"Bodenkennwerte" die folgende Dialogbox:
Sie definieren durch Aktivieren des Schalters "RSV" die durch eine Rüttelstopfverdichtung verbesserte Bodenschicht. Für diese Schicht geben Sie die entsprechenden Kennwerte ein (siehe "?"-Knopf). Das Flächenverhältnis "A(C)/A" können Sie über den ganz rechten Kopf ermitteln und in die Tabelle übernehmen lassen. Das Verhältnis "E(C)/E(B)" sollte nicht größer als 15 bis max. 20 sein.
Sind in Ihren Bodenschichten Kluftfugen vorhanden, aktivieren Sie den Schalter "Klüftung
vorhanden" in der Dialogbox des Menüeintrags "Editor 1 / System einstellen". Sie erhalten zur Eingabe der "Bodenkennwerte" folgende angepasste Dialogbox:
Aktivieren Sie für die gewünschte Bodenschicht den Schalter "KLF" und geben Sie anschließend Reibungswinkel und Kohäsion sowie den Winkel und delta Winkel für die Kluft ein. Bei entsprechender Neigung der Lamelle werden die Scherparameter der Kluft verwendet. Bitte schauen Sie sich dazu die Infos über den "?"-Knopf an. Markierte Böden werden gemäß dem eingegebenen Kluftwinkel schraffiert dargestellt.