GGU-STABILITY: Passiver Erddruck
Wenn die Kreisgleitfugen im Widerstandsbereich steiler als unter 45° - φ/2 verlaufen, ist nach DIN 4084 der passive Erddruck anzusetzen. Die DIN 4084 schlägt zur Berücksichtigung eine einfache Erddruckberechnung vor. Das Programm GGU-STABILITY beschreitet hier einen wesentlichen flexibleren Weg. In entsprechenden Bereichen wird die Geometrie des Bruchkörpers entsprechend der Forderung 45° - φ/2 als Maximum verändert. Die Lamellenbreite bleibt erhalten. Gegebenenfalls wird die von Ihnen gewählte Lamellenanzahl vergrößert. Falls innerhalb des passiven Erddruckkörpers ein Bodenwechsel mit Änderung des Reibungswinkels stattfindet, wird die Geometrie entsprechend angepasst. Bei der rechnerischen Auswertung eines entsprechenden Bruchkörpers werden die Lamellenbeziehungen der DIN-Formel beibehalten. Zusätzlich ist jedoch zu berücksichtigen, dass die Normalkraft im Lamellenfuß nun ein Moment um den Mittelpunkt erzeugt, was bei reinen Gleitkreisen nicht der Fall ist. Bei Änderungen des Reibungswinkels innerhalb des Gleitkörpers muss zusätzlich eine Veränderung des Hebelarms der Tangentialkraft Ti um den Mittelpunkt berücksichtigt werden. Dieses Programmkonzept ist wesentlich flexibler als der Ansatz einer Ersatz-Erddruckkraft, da komplizierte Böschungsgeometrien wesentlich besser erfasst werden können. Gleitkreise, die einen passiven Erddruckkeil besitzen, werden mit einem dritten Radius dargestellt.
Anmerkung:
Die Forderung der DIN 4084, passive Gleitkörperbereiche mit maximal 45° - φ/2 zu neigen, ist streng genommen nur für ebenes Gelände korrekt.